Am vergangenen Mittwoch, dem 28. Januar 2015, staunten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 des Caspar-Mohr-Progymnasiums nicht schlecht, als sie zum Geschichtsunterricht ihr Klassenzimmer betraten und dort zwei römische Legionäre aus dem Jahre 50 n. Chr. ihr Lager aufgeschlagen hatten.
Zum Glück beherrschten die beiden Römer nicht nur Latein sondern auch Schwäbisch, sodass sie den neugierigen Kindern allerlei über den Alltag in der römischen Legion erzählen konnten. Und wenn man schon einmal einen Römer samt Kettenhemd, Helm, Pilum (ein besonderer Wurfspeer), Gladius (das Kurzschwert der Römer), Scutum (der Turmschild) und 20-30 Kilogramm Marschgepäck vor sich hat, dann sollte man sich auch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, selbst einmal auszuprobieren, wie sich eine römische Rüstung so trägt; und das taten die Schülerinnen und Schüler dann auch. Selbst die „Römerlimonade“ (Essigwasser) probierten die meisten trotz ihres zunächst eher abstoßenden Geruches und stellten fest, dass sie gar nicht so schlecht schmeckte und ein guter Durstlöscher ist.
Der Legionär und sein Zenturio, die im Zivilleben Holger Seifert und Jürgen Schaffer heißen, gehören zur COH I RAET (Cohors Prima Raetorum), einer (Schau-)Römerlegion, die eng mit dem Römermuseum in Mengen-Ennetach zusammenarbeiten, dessen Leiterin Judith Seifert die beiden ans CMPG begleitete. Sie unterstützen die Museumsarbeit mit Auftritten vor Ort oder wie jetzt im Unterricht und werden was die Authentizität ihrer Ausrüstung angeht vom Museum beraten, sodass ein äußerst stimmiges Gesamtbild entsteht, das sichtlichen Eindruck bei den Kindern hinterlassen hat und einige so faszinierte, dass sie auch nach dem Unterricht noch länger blieben, um die Waffen der Römer zu untersuchen und weitere Fragen zu stellen. Nach diesem eindrucksvollen Start, werden sie sich für den Rest des Schuljahres auch im Geschichtsunterricht mit der nach wie vor beeindruckenden Kultur der Römer befassen und noch zahlreichen weiteren Fragen und Themen auf den Grund gehen.
