Klasse 10 beim Filmworkshop: Kinosaal statt Klassenzimmer

Von   22. Oktober 2015

Unsere Klasse 10 hat am 21.10. einen ganzen Tag beim Schülerworkshop der Biberacher Filmfestspiele verbracht und dabei gelernt, Filme neu zu sehen. Da das Thema „Filmanalyse“ auf dem Lehrplan der Klasse 10 in Deutsch steht, entschloss sich Deutschlehrerin und Schulleiterin S. Wehling das Angebot der Biberacher Filmfestspiele zu einem Schülerworkshop anzunehmen und wir durften ausnahmsweise mit einer ganzen Klasse an dem Workshop teilnehmen.

Nach einem langen, anstrengenden, aber auch lehrreichen Tag lautete das meistgehörte Fazit der Abschlussrunde bei den Schülern:

„Ich wusste gar nicht, dass man in einem Film so viel sehen kann!“

Und: „Jetzt werde ich Filme mit ganz anderen Augen betrachten.“

Für eine Bewerbung für die Schülerjury bei den Filmfestspielen, auf die der Workshop ebenfalls vorbereiten will, sind unsere Zehntklässler noch zu jung (das Mindestalter liegt bei 16), aber der Eine oder die Andere hat doch Blut geleckt und ist vielleicht nächstes Jahr dabei.

Die Schwäbische Zeitung berichtet ebenfalls über den Schülerworkshop, deswegen halten wir uns hier kurz.

Filmworkshop Biberach

Aus der Schwäbischen Zeitung vom 22.10.2015 von Julia Wucher

Schüler spielen Filmkritiker

Workshop zur Vorbereitung auf die Filmfestspiele

Kinosaal statt Klassenzimmer: Medienpädagoge Jörg Litzenburger (l.) erklärt den Schülern, auf was sie beim Anschauen eines FilmsBild vergrößern
Kinosaal statt Klassenzimmer: Medienpädagoge Jörg Litzenburger (l.) erklärt den Schülern, auf was sie beim Anschauen eines Films achten sollen.

Julia Wucher

Biberach sz Was macht einen guten Film zu einem guten Film? Um dies herauszufinden, haben jeweils etwa 40 Schüler aus Biberacher Schulen diese Woche am Workshop „Toller Film! – Wirklich?“ teilgenommen. Dieser fand im Biberacher Kino „Traumpalast“ statt und sollte den Schülern zeigen, wie man Filme kritisch ansieht, sie analysiert und bewertet. Die jungen Teilnehmer können sich nach absolviertem Workshop als Mitglied der Schülerjury bei den 37. Biberacher Filmfestspielen bewerben.

Jörg Litzenburg, Sozial- und Medienpädagoge, und Peter Junginger, Lehrer und Mitglied im Verein Biberach Filmfestspiele haben den Workshops organisiert und die Teilnehmer den Tag über begleitet. Der Schülerworkshop verfolge zwei Ziele: „Zum einen wollen wir den Schüler das Medium Film näher bringen, zum andern möchten wir gerne junge Jurymitglieder für die Biberacher Filmfestspiele gewinnen“, sagt Litzenburg.

Wie wird nun aber ein Laie zu einem Filmkritiker und damit zu einem kompetenten Jurymitglied? Indem man den Teilnehmern die sogenannte „Filmsprache“ näher bringt. „Sie besteht aus bestimmten Kriterien, Prinzipien und Techniken“, sagt Jörg Litzenburg. Also zum Beispiel, mit welchen Gestaltungsmitteln man welche Wirkung in Filmen erzeugen kann. Im Laufe des Tages wurden diese den Schülern Stück für Stück erläutert.

Um beste Voraussetzungen für einen Kinotag zu schaffen, konnten sich die Teilnehmer kostenlos an Süßigkeiten, Brezeln und Getränken bedienen. Damit war für reichlich Motivation bei den Teilnehmern gesorgt, um den folgenden Film „Disconnect“ konzentriert anzusehen. Schon bei der Hinführung an den Film stellte sich heraus, dass das junge Publikum hohe Ansprüche an einen guten Film stellt. Die gute Geschichte stehe im Vordergrund, die Handlung dürfe sich nicht in die Länge ziehen, außerdem sei Spannung, eine gute Kameraführung und passende Musik von grundlegender Bedeutung. Anhand dieser Kriterien wurden die Schüler dazu aufgefordert, die Machart eines Films mal anders zu betrachten. Sie sollten dabei genauer hinsehen und auf möglichst viele Details achten, um den Film anschließend analysieren und konstruktiv bewerten zu können.

Niemals „eigentlich“ sagen

Die Filmauswahl erwies sich als eine gute, denn sie hat für Applaus und angeregten Diskussionsaustausch in der anschließenden Besprechung im Wieland-Gymnasium zwischen Referent Litzenburg und den Teilnehmern gesorgt. Bei der Diskussion wurden sowohl Inhalte des gezeigten Film bis in kleinste Detail wiedergegeben, als auch die Meinungen der Teilnehmer in den Vordergrund gestellt. Sie haben zum Beispiel gelernt, dass das Wort „eigentlich“ all ihre Aussagen schwächt und sie es deshalb sowohl im Alltag als auch als Jurymitglied meiden sollten.

Nach der Mittagspause ging es in die zweite Runde. Nun wurden Präventionsfilme und Promo-Videos gezeigt. Basierend auf diesen neuen Eindrücken, fand eine weitere Diskussion statt und anschließend eine Gruppenarbeit. In der Gruppenphase sollten die frisch gebackenen Filmkritiker, die gesehenen Filme vergleichen und den anderen Teilnehmern dann ihre Ergebnisse präsentieren. Am Ende durften die Teilnehmer ihren Workshop-Biber für einen der gezeigten Filme vergeben.

„Unsere Erwartungen an den Workshop wurden erfüllt, weil wir erfahren haben, wie man Filme richtig analysiert. Es war toll mal mit einem Profi über Filme zu reden und zu diskutieren“, sagten Laura Gebhardt und Natalie Kalkuhl von der Gebhard-Müller-Schule in Biberach.