Zehntklässler backen gemeinsam mit Flüchtlingskindern Pizza

Von   15. März 2016

Am Montag, den 14. März 2016 traf sich die Abschlussklasse unseres Progymnasiums mit der Grundschulklasse von Frau Hirscher, die dort Flüchtlingskinder und weitere ausländische Schüler unterrichtet. Gemeinsam buken beide Klassen im Rahmen der Präventionswoche in der Küche der Realschule Pizza, die im Anschluss verspeist wurde.

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Die Idee dieser gemeinschaftlichen Aktion entstand durch das diesjährige Thema der Präventionswoche „Respekt“. Die Klasse stellte fest, dass ein respektvoller Diskurs innerhalb der Gesellschaft beim derzeit aktuellen politischen Thema Flüchtlinge nicht immer gegeben ist. Gängige Vorurteile gegenüber Immigranten konnten so zwei Wochen vor der gemeinsamen Aktion bei einem Brainstorming in der Klasse rasch eruiert werden. Allerdings wurde dabei auch festgestellt, dass diese Vorurteile – wie bei den meisten Vorurteilen eben üblich – so gut wie nie auf persönlichen Erfahrungen basieren sondern unreflektiert übernommen werden. Deshalb wollten die Schüler der Klasse die ausländischen Kinder selbst kennenlernen und luden dazu die ausländischen Kinder zum gemeinschaftlichen Pizzabacken ein, was uns freundlicherweise durch eine Einführung von Frau Ott in die Gepflogenheiten der Realschulküche ermöglicht wurde.

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Dort präsentierten die Schüler des Progymnasiums den Grundschulkindern die verschiedenen, am Freitag zuvor eingekauften Zutaten und erklärten ihnen, welche unterschiedlichen Pizzen sie mit ihnen zubereiten wollten. Zur Auswahl standen zwei vegetarische Varianten, eine Thunfischpizza sowie Pizzen mit Salami und Schinken, jeweils aus Putenfleisch, da die Flüchtlingskinder ja aufgrund ihrer Religion auf Schweinefleisch verzichten. Nachdem die Kinder sich so aufgeteilt hatten, dass jedes an einer Pizza seines Geschmacks arbeiten konnte, ging es unter Anleitung der Zehntklässler los. Die Grundschüler waren sehr wissbegierig, was die Lebensmittel und die Zubereitung anging. So stellten sie Fragen zu den Produkten, zum Beispiel wie sie auf Deutsch hießen, so dass die Kommunikation zwischen den Schülern unproblematisch in Gang kam. Außerdem konnten die größeren Schüler den Flüchtlingen die einzelnen Arbeitsschritte beim Kochen bzw. backen erklären. Die Kinder durften größtenteils selbständig arbeiten, wobei die doch schon etwas älteren Zehntklässler ihnen nur bei schwierigeren Dingen wie zum Beispiel Zwiebelschneiden Tipps geben konnten.

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Schließlich wurden neben sechs unterschiedlichen Pizzen, die allen sehr hervorragend geschmeckt haben, auch noch verschiedene köstliche Cremes als Nachspeisen zubereitet. Zuletzt ließ sich feststellen, dass zumindest beim gemeinsamen Pizzazubereiten nur die Sprache einen kulturelle Unterschied darstellte, aber dieser wurde ja gerade durch das gemeinsame Arbeiten überbrückt. Zu erkennen war beispielsweise, dass das Kochen und die Küchenarbeit im Allgemeinen gerade von den Jungs der Flüchtlingsklasse mit einer Ordentlichkeit ausgeführt wurde, die sogar unseren 10.-Klässlern noch als Vorbild dienen könnte.

Das gängige Vorurteil einer traditionellen Rollenzuweisung der Geschlechter konnten wir somit im Rahmen der Präventionswoche für uns ausräumen.

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