Die 8. Klasse des Caspar-Mohr-Progymnasiums und die 7. Klassen des Progymnasiums Bad Buchau entdeckten während der Woche vom 27. April bis 4. Mai in der Partnerstadt Le Lion d’Angers die französische Lebensart, erprobten ihre Französischkenntnisse und schlossen deutsch-französische Freundschaften. Die Vorfreude war bereits vor der Abfahrt groß, denn die meisten Schüler standen schon vorher per Mail, WhatsApp oder Facebook in engem Kontakt mit den Austauschpartnern. Die Spannung auf das persönliche Kennenlernen war dementsprechend groß. Nach langer Fahrt am Abend des 27. April war es dann soweit: Die deutsche Gruppe wurde nicht nur von den Austauschpartnern, sondern ebenfalls von deren Eltern und Geschwistern in Empfang genommen und hatte gleich Gelegenheit die ersten Worte auf Französisch zu wechseln. Da alle von der langen Fahrt müde waren, ging es nach einer kurzen Ansprache durch den Schulleiter auch gleich mit nach Hause zu den Familien. Am nächsten Tag stand dann der Schulbesuch des Collège du Val d’Oudon auf dem Programm. Die deutschen Schüler konnten dem Unterricht auf Französisch zwar vielleicht nicht immer folgen, sie hatten jedoch Gelegenheit, die Besonderheiten der französischen Schule kennen zu lernen: Etwa, dass die Lehrer ihre eigenen Fachräume und nicht die Schüler ihr eigenes Klassenzimmer haben und eine Schulstunde mit 55min länger als in Deutschland ist. Gefallen fanden die deutschen Schüler am späteren Schulbeginn um 8:30Uhr, die Kehrseite ist allerdings: mehr Nachmittagsunterricht! Im Anschluss an den Schulvormittag wurden die Schüler zu einem Mittagessen in der Schulkantine eingeladen. Dabei gab es wie in Frankreich üblich ein komplettes Menü mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Nicht nur Unterricht und Gastfamilie, sondern auch ein ausführliches Besichtigungs- und Besuchsprogramm gehören zum Austausch dazu: So fand auf dem nahe gelegenen Fluss Mayenne in idyllischer Landschaft eine Schiffahrt statt. Dabei wurde mit einem Zugpferd demonstriert, wie die Schiffe früher durch Pferde flussaufwärts gezogen wurden. Am Freitagmorgen folgte ein Empfang im Rathaus, wo die Schüler vom Bürgermeister Etienne Glémot begrüßt und willkommen geheißen wurden. Er stellte ihnen die Stadt vor und betonte, wie wichtig es in der heutigen Zeit für die berufliche Zukunft ist, Fremdsprachen zu lernen. Zudem stellte Glémot den Beitrag des Schüleraustausches zur deutsch-französischen Freundschaft heraus. Angesichts sinkender Zahlen von Schülern, die die Sprache des Nachbarlandes erlernen, ist es umso wichtiger, den persönlichen Kontakt zu fördern und das Interesse für die Sprache und Kultur zu wecken und aufrecht zu erhalten. Wie sich am Ende der gemeinsam verbrachten Woche zeigte, ist dies beim diesjährigen Austausch auch voll und ganz gelungen. Nach dem Empfang im Rathaus wurde bei einem Stadtrundgang zunächst Le Lion d’Angers und nachmittags die Stadt Angers besichtigt. Dabei beeindruckte unter anderem das Schloss in Angers mit dem größten jemals in Europa gewebten Wandteppich. Nach dem Wochenende, das die Schüler ganz mit ihren Gastfamilien verbrachten, fand am Montag der lang ersehnte Ausflug ans Meer statt. Vormittags ging es zu einem Spaziergang an die wunderschöne Felsenküste bei Le Croisic und am Nachmittag wurde ein Salzbauer besucht, der den Schülern seine Salzfelder zeigte und die traditionelle Salzgewinnung in Handarbeit erklärte. Viele Schüler kauften im Anschluss daran auch gleich als Mitbringsel für ihre Familien das besondere Salz. Zum ersten Mal wurde dieses Jahr auch die Stadt Saumur besucht. Neben der Besichtigung des Schlosses nahmen die Schüler an einer Führung in der berühmten Reitschule Le Cadre noir teil. Besonders interessant waren dabei das Zuschauen beim Training in der Reithalle und das Streicheln der Pferde in den Ställen.
Die Woche war wie jedes Mal viel zu schnell vergangen und so mussten sich die deutschen Schüler am Mittwochmorgen schweren Herzens wieder von ihren französischen Partnern verabschieden und auf die Heimreise begeben. Die deutschen Schüler und ihre französischen Partner hatten sich während der gemeinsamen Woche nicht nur hervorragend verstanden und Zeit mit gemeinsamen Interessen wie Fußball, Schwimmbad oder Shoppen verbracht, sondern auch festgestellt, dass sei in der Lage waren, in der Fremdsprache miteinander zu kommunizieren. Jetzt freuen sich alle darauf, die französischen Schüler im Oktober im heimischen Bad Schussenried und Bad Buchau aufzunehmen.
