Workshop in der Werbeagentur Buschtrommel

Von   22. Juni 2016

Das Thema „Werbung und Marketing“ spielt in Klasse 10 am Caspar-Mohr-Progymnasium derzeit fächerübergreifend eine Rolle. Vom „Jingle“ in Musik über das Verfassen eigener Anzeigentexte in Deutsch bis zur Verbraucherbildung im Rahmen der Gemeinschaftskunde beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler damit, was es heißt, ein Produkt oder ein Unternehmen zu bewerben und sich mit Werbung kritisch auseinanderzusetzen. Um das Thema mithilfe eines Einblicks in die Praxis des Werbens abzurunden, besuchte die Klasse gemeinsam mit ihrer Schulleiterin und Lehrerin Susanne Wehling am Freitag, dem 17. Juni 2016, die Werbeagentur Buschtrommel in Bad Schussenried.

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Das Angebot dazu war der Klasse von Chef-Buschtrommlerin Nicole Kaiser unterbreitet worden, die mit ihrer Agentur unter Anderem das Stadtmarketing-Design von Bad Schussenried gestaltet und auch viele lokale Unternehmen in Sachen Werbung berät. Den Workshop für die Schülerinnen und Schüler übernahm der studierte Mediendesigner und Grafiker Tom Tremel, der auch als Ausbilder tätig ist. Ihm sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank dafür ausgesprochen, dass er sich einen ganzen Vormittag für die Jugendlichen zeitgenommen hat.

Zunächst wurde im Rahmen einer Präsentation geklärt, welche Aufgaben eine Werbeagentur erfüllt, welche Produkte die Kunden brauchen und was es zum Beispiel zu beachten gilt, wenn man ein Logo gestalten möchte. Mit einer Idee alleine ist es dabei längst nicht getan, denn das ideale Logo muss sieben Gütekriterien erfüllen: Es spiegelt die Persönlichkeit der Marke wieder, hat Symbolkraft, weist auf die Marke hin, ohne sie abzubilden, ist zeitlos, in allen Medien einsetzbar und selbstverständlich einprägsam. Erst dann kann es im Rahmen eines „Corporate Design“ die zu repräsentierende Marke stärken und aufwerten.

Im anschließenden Gespräch hatten die Schüler eine Menge Fragen, die Herr Tremel ihnen bereitwillig beantwortete.

Der zweite Teil des Workshops fand dann im Computerraum des CMPG statt, wo die Schüler eine eigene Anzeige gestalteten und dabei Anleitung und Hilfestellung vom Profi erhielten, dem es wichtig war, dass die Jugendlichen am Ende des Workshops „etwas in der Hand haben“. Deshalb wurden die Entwürfe nicht nur gestaltet, sondern auch gegenseitig bewertet, woraufhin der beste Entwurf gekürt wurde.

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Neben dem hochinteressanten Einblick ins Werbegeschäft fanden die Schüler vor allem Gefallen an den vielen nützlichen Tipps und Hinweisen rund um die Themen Praktikum und Ausbildung, die ihnen Herr Tremel bereitwillig mit auf den Weg gab. Er betonte zum Beispiel, wie wichtig es sei, nicht nur herauszufinden, was man machen möchte, sondern auch wo die Ausbildung gemacht werden soll und verdeutlichte das an einem Beispiel aus der Gastronomie: Wenn das Was – die Gastronomie – bekannt sei, müsse man sich klarwerden, ob man die Ausbildung im Sternerestaurant oder einer Dorfwirtschaft absolvieren wolle. Beides sei auf die eine oder andere Weise gut, aber eben nicht für jeden Auszubildenden gleichermaßen geeignet.

Entsprechend hoch schätzt er auch den Wert von Praktika ein, die besonders wichtig seien, um Alternativen kennenzulernen und verschiedene Möglichkeiten auszuloten, sodass man eigene Einschätzungen und Vorprägungen, die viele aus dem Elternhaus bereits mitbringen würden, in Frage stellen und eigene Vorstellungen entwickeln könne. Er selbst habe zum Beispiel zunächst eine Kochlehre absolviert, zu der ihn seine Mutter gedrängt hatte, bevor er die Ausbildung in Angriff nehmen konnte, die ihm wirklich am Herzen lag. Sein Appell richtete sich daher nicht nur an die Schüler direkt, sondern auch an deren Eltern, denen er nahelegen möchte, auf die Neigungen, Fähigkeiten und Interessen der Kinder zu achten und deren eigenen Weg zu respektieren.

Die Schüler wussten so viel Know-How und Erfahrung jedenfalls sehr zu schätzen und berichteten durchweg angetan von ihrer Erfahrung im Workshop. „Mir hat dieser Vormittag sehr viel gebracht“, berichtet etwa Lara Gnann, die selbst mit dem Gedanken spielt die Werbung zu ihrem Beruf gemacht. „Ich habe viele nützliche Informationen erhalten, zum Beispiel über den Weg in die Werbebranche, der über die Ausbildung zur Werbegestalterin oder durch ein Studium des Grafikdesigns erfolgen kann. Mir war beispielsweise neu, dass man für die Gestaltung einer Homepage auch Programmierkenntnisse braucht – eigentlich ist das naheliegend, aber man denkt immer eher an den künstlerischen Aspekt.“

Auch diejenigen, die ganz andere Karrieren ins Auge fassen, zogen ein positives Fazit: Jede Erfahrung hilft, den eigenen Weg zu bestreiten, sei es, weil man gefunden hat, was man wirklich machen möchte, sei es, weil man ein weiteres Berufsfeld ausschließen kann und hier konnten alle profitieren, denn in jeder Bewerbung steckt auch Werbung und an dieser Eigenwerbung führt kein Weg für die Zehntklässler vorbei.