Zum Besuch der Landtagspräsidentin Muhterem Aras am 27.3.2017

Von   30. März 2017

Sie entsprach so gar nicht dem Klischee des Politikers: Fast zwei Stunden schlug Landtagspräsidentin unsere Schülerinnen und Schüler in Bann – mit ihrer außergewöhnlichen Lebensgeschichte, ihrer Leidenschaft für ihre politischen Anliegen, mit ihrem Humor und der Art, wie sie offen und spontan und spürbar ehrlich auf ihr Publikum und dessen Fragen einging.

Berichte zum Besuch finden Sie Im Fernsehen:

Beitrag von Regio-TV

und in der Presse:

Artikel in der Schwäbischen Zeitung

Mutherem Aras ist nicht nur die Landtagspräsidentin des Landtages von Baden-Württemberg, sondern nach elf Vorgängern auch die erste Frau, die dieses hohe Amt bekleidet. Der zweifachen Mutter gelingt damit nicht nur der Spagat zwischen Familie und Karriere, ihre Wahl zur Landtagspräsidentin setzt auch ein Zeichen für eine weltoffene, liberale Gesellschaft, in der Integration gelingen kann.

Zu ihren vielfältigen Tätigkeiten gehört die Vertretung des Landtages, dessen Geschäfte sie führt und dessen Sitzungen sie einberuft und leitet. Außerdem erfüllt sie viele administrative Aufgaben als Chefin der Landtagsverwaltung.

Eines der Ziele, die sich Frau Aras für ihre Amtszeit gesetzt hat, ist die Bedeutung des Landtages besser herauszustellen, unter anderem im Dialog mit den Bürgern. Dazu gehört auch, bei den aktuellen gesellschaftlichen Debatten die Jugend miteinzubeziehen. Aus diesem Grunde empfängt sie Bürger und Schulklassen nicht nur im Bürger- und Medienzentrum in Stuttgart, sondern besucht auch Schulen vor Ort.

Auf Einladung von Susanne Wehling, Gemeinschaftskundelehrerin und Schulleiterin am Caspar-Mohr-Progymnasium, war sie am Montag, dem 27. März 2017, in Bad Schussenried zu Gast, um mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 bis 10 des CMPG ins Gespräch zu kommen. Mit dabei waren auch die Oberstufenschüler der Neigungskurse Politik vom Gymnasium Aulendof in Begleitung ihrer Lehrerin Silvia Preisinger und der stellvertretenden Schulleiterin Silke Hubig.

Moderiert wurde der knapp zweistündige Dialog von den Schülern Jannick Nessensohn (Kl. 12), der vor der Kursstufe am Gymnasium Aulendorf ebenfalls das Progymnasium in Schussenried besucht hat und Jona Mack (Kl. 10), der seinen Bildungsweg in der Kursstufe am Gymnasium Aulendorf fortsetzen will. Beide sind gute Beispiele für die enge und gut funktionierende Kooperation der lokalen Gymnasien, die einen nahtlosen Übergang von der Mittelstufe in Bad Schussenried zur Kursstufe an der Partnerschule in Aulendorf ermöglicht. Viele ehemalige CMPG-Schüler halten auch weiterhin gerne den Kontakt zu ihrer alten Schule, an der sie die Grundlagen für ihre spätere Bildungskarriere gelegt haben. Für die beiden Moderatoren, aber auch die jüngeren Schüler war das eine hervorragende Gelegenheit, das Sprechen vor einer größeren Öffentlichkeit zu trainieren. Die Fragen der neugierigen Schüler an Frau Aras erwiesen sich als sehr vielfältig und reichten vom Privaten bis ins Berufsleben, von ihrer frühen Kindheit im Osten der Türkei bis zum Landtagsalltag in der Gegenwart. Die Schülerinnen und Schüler waren fasziniert vom Bildungsweg der Präsidentin: Ihre Kindheit verbrachte Frau Aras unter einfachsten Bedingungen in der Türkei, in einem „Kuhkaff“, wie sie es formulierte. Mit 12 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland, wo sie von der Hauptschule aus den Weg zum Abitur schaffte, schließlich Wirtschaftswissenschaften studierte und als Steuerberaterin in ihrer eigenen Kanzlei arbeitete, bevor sie sich für eine politische Laufbahn entschied. Überzeugend war dabei für die Schüler, dass Frau Aras das zentrale Ziel ihres Amts darin sieht, Fairness, Offenheit und Engagement in Politik und Öffentlichkeit durchzusetzen. Besonders gefreut hat in diesem Zusammenhang die Schulgemeinschaft, dass Frau Aras sich ganz begeistert vom Schulprofil des Caspar-Mohr-Progymnasiums zeigte.

Bürgermeister Achim Deinet hatte sich die Zeit genommen, der Veranstaltung beizuwohnen. Wie Frau Aras zeigte auch er sich als engagierter Fürsprecher für politisches Engagement. Es gelang ihm, der Jugend zu vermitteln, dass auch die lokale und regionale Ebene, neben der landes- und der bundespolitischen, eine wichtige Bedeutung haben und viele interessante Aufgaben dort auf die Mitgestaltung durch die jungen Bürger warten.

„Wir haben heute sehr viel gelernt“, zogen die Schüler anschließend des Fazit, „Frau Aras ist eine sehr interessante Frau“.