Gemeinschaftskunde-Aktionstage

Von   24. März 2017

„Grau ist alle Theorie – grün des Lebens goldner Baum“ – frei nach diesem Motto aus  Goethes „Faust“ organisierte Gemeinschaftskundelehrerin und Schulleiterin des Caspar-Mohr-Progymnasiums Susanne Wehling für ihre Gemeinschaftskundeklassen verschiedene politische Aktionstage, um theoretisches Wissen mit anschaulicher Praxis zu verknüpfen.

Im Mittelpunkt der Aktionstage steht der Besuch der Landtagspräsidentin Muhterem Aras am Progymnasium, die am 27. März 2017 aus ihrer eigenen Arbeit berichten und sich den Fragen der Schüler stellen wird. Darum herum gruppieren sich Workshops der „Landeszentrale für politische Bildung“ zu Schwerpunktthemen, die im Bildungsplan für das Fach Gemeinschaftskunde/Politik für die Klassen 8 bis 10 eine große Rolle spielen: die europäische Union, politische Willensbildung und Entscheidungsprozesse in Deutschland, sowie die Aufgaben des Bundestags: seine Arbeitsweise als Rede- und Arbeitsparlament, die Stellung der Abgeordneten im Spannungsverhältnis von freiem Mandat und Fraktionsdisziplin sowie der Gang der Gesetzgebung im Fallbeispiel.

Damit diese Schlagworte für die Schüler mehr sind als reine Lernbegriffe, durften sie einen Tag lang selbst agieren und probieren unter Anleitung von Mitarbeitern der Landeszentrale für politische Bildung:

Den Workshop „Einstieg Politik“ für Klasse 8 am 24. März 2017 leiteten Adriane Schilde und Carolin Grulms. Ziel war es, grundlegendes Verständnis für politisches Handeln in der Demokratie zu schaffen und das politische Interesse der Schüler zu wecken, die erst seit Februar Gemeinschaftskundeunterricht haben und daher noch absolute Neulinge auf dem Gebiet der Politik sind. Im Zentrum stand also die Frage: Politik – was ist das eigentlich? Ergänzend wurde das Themenfeld „politisches Handeln“ bearbeitet. Dazu wurden politische Entscheidungsprozesse in verschiedenen Regierungsformen simuliert und im Gespräch hinterfragt. Auch das Bild des Berufspolitikers wurde kritisch beleuchtet: eine ideale Vorbereitung für das Gespräch mit Landtagspräsidentin Mutherem Aras.

„In Vielfalt geeint – Lernort Europa“ lautete der Titel des Aktionstages für Klasse 9, der ebenfalls am 24. März 2017 stattfand und von Pablo Streich und Jonas Hilla geleitet wurde. Hier standen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der europäischen Staaten im Mittelpunkt, neben landeskundlichen Themen ging es auch um die Errungenschaften der Europäischen Union. Mit vielfältigen Methoden näherten sich die Schülerinnen und Schüler unseren europäischen Partnerländern an, erstellten Ländersteckbriefe, bezogen Stellung und diskutierten über das „Haus Europa“.

Ein weiterer Aktionstag unter dem Titel „Bundestag macht Schule“ wird am kommenden Freitag, dem 31. März 2017, für die Klassen 9 und 10 stattfinden. Dabei erfahren die Gymnasiasten wie die Arbeit eines Parlamentariers konkret aussieht und beschäftigen sich mit der Frage, was es eigentlich bedeutet, dass Abgeordnete des Deutschen Bundestages in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt werden und dass sie als Vertreter des ganzen Volkes nicht an Aufträge und Weisungen gebunden, sondern nur ihrem Gewissen unterworfen sind – zumindest in der Theorie. Vor allem werden sie aber im Rahmen eines Planspiels ein Gesetzgebungsverfahren in Deutschland zum Thema „Generelles Alkoholverbot von Jugendlichen“ durchführen und dabei auch die Gestaltungsmöglichkeiten aber auch die Zwänge erleben, die es für unsere Abgeordneten gibt. Nach der Einarbeitung in ihre Rollen spielen sie die Arbeit in Fraktionen und die Beratung in Ausschüssen durch und finden dabei heraus, wie im Bundestag Kompromisse zustande kommen und welche Rolle die Parteizugehörigkeit der Abgeordneten spielt, bevor dann am Ende die Diskussionsrunde im Plenum und die Abstimmung erfolgt.

Dieses Planspiel wird geleitet von Markus Geray, Katrin Reutter und Kathrin Schuler, die wie die anderen Referenten für die Landeszentrale für politische Bildung tätig sind.

Eindrücke von den Aktionstagen der Klassen 8 & 9: