Geschichte trifft Sport: Die olympischen Spiele

Von   12. Dezember 2014

Dass Geschichte sehr lebendig sein kann, erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 des CMPG am Freitag, dem 12.12.2014, am eigenen Leib. Im Rahmen eines fächerübergreifenden Unterrichts richteten sie ihre eigenen olympischen Spiele aus und schlugen so einen Rahmen zwischen Geschichtsunterricht und Sport.

Bereits zuvor hatten sich die Schüler im Geschichtsunterricht über die olympischen Spiele der Antike informiert, an diesem Freitag traten sie nun im Namen fünf berühmter griechischer Poleis (Stadtstaaten) gegeneinander an. Stolz marschierten die Vertreter von Athen, Delphi, Korinth, Sparta und Troja in der Turnhalle auf – alle Schülergruppen hatten für ihr Team einheitlich farbige T-Shirts gewählt und zur Anfeuerung Sprüche und Plakate vorbereitet. Wie schon in der Antike üblich mussten die Athleten zur Eröffnung der Spiele einen feierlichen Schwur leisten, sich an die Regeln zu halten und den olympischen Frieden einzuhalten.

Dann wurden den Schülern die speziell für sie entworfenen Disziplinen vorgestellt. Aus dem offiziellen griechischen Pentathlon (Fünfkampf) wurden die Disziplinen Diskuswurf (mit schweren Ringen), Weitsprung und Kurzstreckenlauf ausgewählt. Dazu fand eine aktualisierte Version des antiken Waffenlaufs statt und auch das Wagenrennen – der Höhepunkt der olympischen Spiele – sollte nicht ausgelassen werden.

Jeder Stadtstaat wurde von je drei Kindern vertreten, darunter – ganz entgegen der früheren Gepflogenheiten – je ein Mädchen. Nachdem die Disziplinen vorgestellt worden waren, mussten sich die Teams einigen, welcher Athlet welchen Wettkampf bestreiten sollte, wobei es auf eine kluge Verteilung der einzelnen Aufgaben ankam, um die Fähigkeiten und körperlichen Voraussetzungen der Gruppenmitglieder möglichst erfolgreich zu nutzen. Am Staffellauf und Wagenrennen nahmen alle drei Olympioniken der Teams teil.

Während der Staffellauf noch zu den gewöhnlichen Sportarten zählte, war schon der Diskuswurf eine ungewohnte Übung für die meisten der Teilnehmer. Besonders unterhaltsam war der modernisierte Waffenlauf. Zu Beginn des Laufes mussten die Partner dem Läufer helfen, seine moderne „Rüstung“ anzulegen, die aus einem mit Gewichten beschwerten Rucksack und um die Beine geschlungenen Beinschienen aus einem Stück Mattenboden und Seilen bestand. Dazu wurde der „Helm“ in Form einer Pylone getragen sowie ein Hockeyschläger, der für die antike Lanze stand. Derart beladen galt es einen Hindernislauf über Weichbodenmatten und Kästchen zu bestehen. Viele Teams disqualifizierten sich hier, da ihr Läufer entweder unterwegs seine Beinschienen verlor, oder die vorgegebene Route nicht einhielt, sodass „Troja“ als deutlicher Sieger aus dem Lauf hervorging. Auch der antike Weitsprung aus dem Stand mit Gewichten um mehr Schwung zu bekommen, war für die antretenden Sportler eine eigenartige Disziplin. Als besonderes Highlight fand zuletzt das Wagenrennen statt, wobei zwei Schüler die Rolle der Pferde einnahmen und den dritten Mitstreiter auf einer Teppichfliese durch die Halle zogen.

Am Ende des Fünfkampfes stand als deutlicher Sieger Troja, gefolgt von Korinth und Athen, denen gegenüber sich Delphi und Sparta geschlagen geben mussten. Zur Siegerehrung wurde das trojanische Team in griechische Roben gehüllt und bekam einen Ehrenkranz überreicht. Die anderen Stadtstaaten verhielten sich sportlich und beglückwünschten die Sieger, die ihre Bonbon-Trophäe daraufhin großzügig teilten. Und ganz im Gegensatz zur antiken Zeit (in der sich die Geschlagenen eine gute Zeit nicht zuhause blicken lassen konnten) galt hier das Motto der modernen Olympiaden: Dabei sein ist alles – Spaß gemacht hat es auf jeden Fall.

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