Wege in die Zukunft – Berufsorientierungsabend am CMPG

Von   19. Dezember 2016

Eine der Besonderheiten des Baden-Württembergischen Bildungssystems ist eine enorme Vielzahl von Angeboten, aus denen jede Schülerin und jeder Schüler zu einem gewissen Grad seinen Weg wählen kann. Für den Schüler des Gymnasiums ist natürlich der „normale“ Weg der, der über die  Kursstufe eines allgemeinbildenden Gymnasiums und dann in ein Studium führt. Aber es gibt auch Alternativen: Das berufliche Gymnasium, eine Ausbildung, ein Duales Studium. Um diesen Entscheidungsprozess zu unterstützen, veranstaltete das Caspar-Mohr-Progymnasium am Freitag, dem 12. Dezember 2016, einen Informationsabend zum Thema „Wege nach der Mittleren Reife – schulisch und beruflich.“

Dazu hatte die Schulleitung des CMPG fachkundige Redner eingeladen, nämlich Herrn Kern von der Arbeitsagentur Biberach, Herrn Pietschmann von der Handwerkskammer Ulm und Frau Licht von der Industrie- und Handelskammer Ulm, die den Abend für Eltern und Schüler gestalteten. Das Interesse an der etwa einstündigen Präsentation mit anschließender Fragerunde und Evaluation war sowohl bei Eltern als auch Schülern groß.

Im ersten Teil, präsentiert von Herrn Kern, ging es zunächst um die Frage nach der Berufswahl im Allgemeinen. Was für die richtige Entscheidung wichtig sei, sind die eigenen Bedürfnisse, also die Visionen, Motivation und Lernbereitschaft, die eigenen Interessen des Schülers und seine Stärken und Werte, natürlich aber auch die schulischen Leistungen. Nach reiflicher Auseinandersetzung mit all diesen Faktoren, eröffnen sich den Schülern nach der Zeit am Progymnasium im Kern drei Wege:

Mit dem Versetzungszeugnis der Klasse 10 haben die Schüler des Progymnasiums die Mittlere Reife in der Hand. Daran anschließend können sie in zwei oder drei Jahren zum Abitur gelangen,  oder nach der Mittleren Reife eine betriebliche Ausbildung anstreben, die zwischen zwei und dreieinhalb Jahren dauern wird, oder einen gesonderten Ausbildungsweg für Abiturienten gehen. Da die überwiegende Mehrheit der Schüler am CMPG sich für eine weiterführende Schule entscheidet, wurde auf die sich hier eröffnenden drei Wege besonders eingegangen, nämlich die Laufbahn am allgemeinbilden Gymnasium, die in zwei Jahren direkt zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur) führen wird, die Laufbahn am beruflichen Gymnasium, die in drei Jahren dasselbe Ziel verfolgt, oder der Erwerb der Fachhochschulreife über das Berufskolleg I und II.

Im Anschluss daran entscheiden sich die meisten für einen Studiengang. Da es inzwischen über 5.000 Studiengänge gibt, konnten nur die allgemeinen Studienrichtungen vorgestellt werden, nämlich: Agrar- und Forstwissenschaften, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, Gesundheitswesen, Hotel/Tourismus, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Kommunikation/Medien/Film, Kunst und Gestaltung, Lehrämter, Mathematik und Naturwissenschaften, Medizin, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Sport, Sprach- und Kulturwissenschaften, Technik sowie Wirtschaft/Handel/Management

Um einen dieser Bereiche zu studieren, gibt es wiederum zahlreiche Hochschulformen, die von Herrn Kern ebenfalls vorgestellt wurden: die Universität, die Fachhochschule, die pädagogische Hochschule, die duale Hochschule Baden-Württemberg, Kunst-/Film- und Musikhochschulen sowie die Hochschulen für den öffentlichen Dienst.

Im Anschluss daran ging Herr Pietschmann in einem ansprechenden Vortrag auf verschiedene Ausbildungen ein und zeigte anhand verschiedener Statistiken, dass auch Abiturienten häufig eine Ausbildung anstreben und sich anschließend im Beruf weiter qualifizieren. Die Hälfte der Zimmerer habe zum Beispiel Abitur und KFZ-Mechatroniker zu 40 Prozent.

Frau Licht rundete den Vortrag ab indem sie den Weg zum für jeden einzelnen richtigen Beruf erläuterte und besondere Formen der Ausbildung bzw. des Studiums vorstellte wie zum Beispiel das Ulmer Modell. Sie bietet für die Schüler der Klasse 10 auch einen Kompetenzcheck an, der bei der Entscheidung für den individuell richtigen Weg helfen soll. Hierbei wird durch einen Fragebogen und ein anschließendes Einzelgespräch eine individuelle Berufsberatung durchgeführt.
Anschließend gab es eine kleine Fragerunde und eine Evaluation der Veranstaltung, die durchweg positiv ausfiel: Alle Anwesenden zeigten sich zufrieden mit der Veranstaltung und fühlten sich nun besser informiert. Die große Mehrheit bevorzugt auch weiterhin ein Studium, jeder vierte befragte Schüler gab an, dass die Veranstaltung die eigene Meinung verändert habe, zum Beispiel indem neue oder bis dahin unbekannte Wege und Möglichkeiten aufgezeigt wurden.