Jugendliche wollen ihre Stadt mitgestalten

Von   5. Juli 2018

     sz: Die Schüler hatten viele Fragen an die Räte Susanne Diesch (im Hintergrund links) und Wolfgang Dangel (im Hintergrund rechts). (Foto: CMPG)

Lust und Frust am Ehrenamt im Gemeinderat bekamen Achtklässler des Caspar-Mohr-Progymnasiums (CMPG) in Bad Schussenried von den beiden Stadträten Wolfgang Dangel (FWV) und Susanne Diesch (fraktionslos) vorgestellt. Die Jugendlichen erhielten offene Antworten auf ihre zahlreichen Fragen.

Natürlich spielte die Sanierung des Progymnasiums eine Rolle, teilt die Schulleitung mit. Viele weitere Themen liegen den Jugendlichen am Herzen: die Öffnungszeiten am Zellersee und ein Kiosk dort, die Sanierung der Sporthalle, ein neuer Standort für den Jugendtreff, Kleiderläden für Jugendliche, die Leerstände in der Innenstadt und vieles mehr. Zum Thema Einkaufen sagte Dangel: „Ihr geht shoppen in Ulm oder im Internet, woher soll dann jemand den Mut nehmen, in Bad Schussenried einen Laden zu eröffnen?“ Er und Diesch verwiesen aber auch auf die Stärken der kleinen „Citta Slow“-Stadt und die Ansätze mit neuen Handelsflächen am Metzgergässle.

Stark bewegt die Schüler die Frage, wie sie sich selbst und ihre Anliegen einbringen können. Noch zu jung, um selbst in den Gemeinderat gewählt zu werden, möchten sie doch aktiv ihre Stadt mitgestalten. Mit diesem Anliegen stießen sie bei den beiden Vertretern des Gemeinderats auf offene Ohren. Diesch stellte den Schülern das Jugendparlament als eine denkbare Möglichkeit dar, wie Jugendvertreter und Gemeinderat im festen Kontakt bleiben können. „Wir wissen nicht alles, wir sind darauf angewiesen, dass wir von euch erfahren, was euch am Herzen liegt“, sagte sie.

Spannungen wahrnehmbar

Das Verhältnis der Gemeinderäte zum Bürgermeister interessierte die Schüler und viel wollten die Jugendlichen wissen zu den Spannungen, die sie bei ihrem Besuch im Gemeinderat im Januar wahrgenommen hatten. Die fraktionslose Rätin Diesch schilderte das Verhältnis der Fraktionen aus ihrer Sicht und Dangel sagte, er pflege keine privaten Freundschaften mit anderen Räten – das käme „der Sachlichkeit in die Quere“, meinte er. Diesch sagte: „Man muss nach den Sitzungen runterkommen, manchmal hilft da ein gemeinsames Bier, aber manchmal sind die Spannungen auch zu groß.“

(Quelle: Schwäbische Zeitung)