Schullandheim: eine besondere Schulwoche im Allgäu

Von   3. Juli 2018

Und für eine Woche funktioniert Schule anders: Am Morgen des 25. Juni 2018 verabschiedeten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 des CMPG für eine Schulwoche von ihren Eltern und reisten zusammen mit ihren Klassenlehrern S. Baisch und J. Stecher ins Allgäu, um dort eine Woche im Schullandheim zu verbringen. Wenn man so will, beinhaltet das Schullandheim ähnliche Ziele wie der allgemeine Bildungsplan: Es geht um die Stärkung der eigenen Persönlichkeit, um die Stärkung der Klassengemeinschaft, um problemorientiertes Arbeiten, logisches Denken und auch den Erwerb von fachlichem Wissen. Jedoch sind die Rahmenbedingungen anders: Man lebt eine Woche lang gemeinsam in einer einfachen Unterkunft, hält sich von morgens bis abends oder nachts in der Natur auf und die Lernziele werden immer unmittelbar erworben – durch das Erleben, Handeln oder Erfahren in der konkreten Situation. Für die ca. 12jährigen Schülerinnen und Schüler ist das einerseits eine sehr lustige und spannende, gleichzeitig aber auch eine sehr anstrengende Erfahrung und jeder musste bisweilen seine eigenen Grenzen überwinden, z.B. wenn es nach der nächsten Wegbiegung immer noch extrem steil bergauf ging, wenn der Regen den Funken für das Feuer löschte, welches man ohne Feuerzeug entzünden musste, wenn die Floßbaupartner die eigene Idee für die Konstruktion eines Floßes aus Fässern, Brettern und Seilen nicht verstehen wollten oder gar für unlogisch befanden. Nachts im Mehrbettzimmer konnten alle wieder über die kleineren und größeren Krisen lachen oder sich auch für die Hilfe bedanken, die man unter Tags durch die Klassenkameraden erhalten hatte, aber zwischendurch musste jeder einzelne an sich arbeiten, was jedes Mal aufs Neue gelang, selbst als der Traum vom Weltmeistertitel am Mittwochabend platzte und die kollektive Euphorie mit gewaltiger Wut und bitteren Tränen endete. Aber ein Lagerfeuer auf einem schön gelegenen Kiesbett an der Iller und so einfache Dinge wie Steine hüpfen lassen, Stockbrot backen oder Verstecke spielen im Halbdunkel bis in den späten Abend retteten die Stimmung, indem ein wenig das gute und gelöste Gefühl von Freiheit entstand, was die Gedanken an den verpatzten Titel schlichtweg verdrängte.

Als schönes Fazit der Woche lässt sich sagen: Alle erlebten die Woche als Gewinn – aufgrund guter Stimmung und interessanter Aktivitäten wie beispielsweise dem Bau von Floßen auf dem Alpsee, schwierigen und zugleich spaßigen Teamübungen auf dem Grünten oder einem lehrreichen Natur- und Wildnistraining im Haldertobel im Regen. Auch die Erkenntnis, dass man Grenzen als Individuum erfahren aber auch überwinden kann, dass es ein gutes Gefühl ist, wenn einem geholfen wird und vielleicht ein noch besseres Gefühl, wenn man anderen helfen kann, beschäftigte die Schüler. Der größte Teil des Gelingens einer gemeinsamen Woche unter ungewohnten Bedingungen ist der guten Klassengemeinschaft geschuldet, die letztlich auf der Bereitschaft eines jeden Einzelnen fußt – aber auch der wunderschönen Natur im Allgäu, über die die Sechstklässler bis zum letzten Moment am Freitagmorgen gestaunt haben und die sie auch sichtbar genießen konnten und wollten.

 

 

Liebe Schülerinnen und Schüler der Klasse 6, ihr werdet den offiziellen Bericht über das Schullandheim sicherlich lesen. Wir möchten euch sagen, dass es eine tolle und sehr schöne Woche war, die wir Lehrer mit euch gemeinsam erlebt haben. Herzlichen Dank – es war uns eine ehrliche Freude! Eure Klassenlehrer in Klasse 5 und 6