Schullandheim der Klasse 6 im Schwarzwald

Von   18. Juli 2015

Am Montag, dem 13. Juli 2015, machte sich die Klasse 6 des CMPG auf ins Schullandheim. Dieses Jahr führte die Schülerinnen und Schüler der Weg nicht zum Traditionsziel Baden-Baden sondern in den Schwarzwald, wo eine abenteuerliche Erlebnispädagogikwoche auf dem Unterschembachhof bei Hornberg auf die 17 Jungen und Mädchen wartete.

Gemeinsam mit den betreuenden Lehrern Anna Göttel und Christian Weichhard schulterten die Kinder ihre großen Wanderrucksäcke und fuhren von Aulendorf aus in den Schwarzwald, wo zwei Trainer des n.e.w. Instituts, Peny Kalogeropoulou und Christian Straßer, die Gruppe in Empfang nahmen und das schwere Reisegepäck in ihren Kleinbus luden, sodass nach kurzer Busfahrt mit leichtem Gepäck das erste Abenteuer begonnen werden konnte. Ausgestattet mit einem GPS Sender, der eine Entfernung von 1,8 Kilometern zur Unterkunft anzeigte, machte sich die Klasse auf die Suche nach ihrer Unterkunft. Dass das mit der „Luftlinie“ im Schwarzwald eine schwierige Sache ist, stellte sich schon bald heraus, als die Geocaching Tour die Gruppe zunächst auf einem schmalen Pfad den Berg hinauf führte, der bald darauf mitten im Wald endete. Kein Grund für die hochmotivierten Schüler umzudrehen, stattdessen kämpfte sich die Klasse querfeldein den „unbezwingbaren Berg“ hinauf und stand am Ende stolz auf einem (zuvor versäumten) Feldweg, überzeugt davon mit dieser Abkürzung mindestens fünf Minuten gewonnen zu haben. Und in der Tat legten die Kinder ein so zügiges Tempo vor, dass sie statt nach 90 schon nach guten 60 Minuten am Ziel angelangten.

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Schnell wurden die Zimmer bezogen und das Gebäude erkundet, dann kamen alle im Hof zusammen, wo auch in den nächsten Tagen immer das Essen stattfinden sollte, um ein von Peny und Christian liebevoll vorbereitetes Mittagessen einzunehmen und den restlichen Reiseproviant zu essen. Im Anschluss daran spielten die Trainer gemeinsam mit den Kindern einige Kennenlernspiele und brachten in Erfahrung, was die Wünsche, Hoffnungen, Ängste und Erwartungen der Schüler für diese Woche waren. Bald danach spielten die jungen Abenteurer gemeinsam Ball im Hof, erkundeten den nahen Wald, fingen Grashüpfer oder entfachten das Feuer an der Feuerstelle, für das sie fleißig Holz sammelten, während eine kleine Gruppe das erste Abendessen kochte – Reis mit Gemüse, wie es sich die Klasse im Vorfeld gewünscht hatte.

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Beim Abendessen zeigten die jungen Schussenrieder großen Appetit und viel Mut auch Neues auszuprobieren, sodass so gut wie keine Reste übrig blieben. Nachdem dann die Dunkelheit eingebrochen war, ging die Gruppe noch einmal zum Wald, wo sich die Schülerinnen und Schüler beim „Anti-Verstecken“ mutig alleine oder zu zweit in die Dunkelheit wagten. Den Tagesabschluss bildete das Vorlesen, das die Kinder bereits in ihren Schlafsäcken genossen – auch das hatten die Schüler sich im Vorfeld gewünscht.

Der nächste Morgen begann für viele ungewohnt früh, da die strahlende Schwarzwaldsonne durch die Fenster schien und alle voller Tatendrang waren. Nach dem Frühstück mit Müsli, Obstsalat, Milchreis und Brot spielten die Trainer mit den Kindern zahlreiche Reaktions- und Konzentrationsspiele, die allen sehr großen Spaß machten. Nach dem Mittagessen gab es dann ein aufregendes Geländespiel, das trotz einiger Schrammen und Stiche großen Spaß machte und von den Schülern mit vollem Einsatz gespielt wurde. Zum Abendessen gab es selbstgemachte Lasagne. Dass diese – wie das ganze Essen in dieser Woche – kein Fleisch enthielt, fiel den meisten gar nicht auf, so lecker war das von den Schülern zubereitete Essen. In dieser Nacht entschied sich die ganze Klasse gemeinsam mit den Trainern unter freiem Himmel zu schlafen und so richteten sie sich mit Schlafsäcken, Isomatten und wärmenden Decken ihr Lager auf der nahen Wiese ein. Nach einer runde „Werwolf“-Spiel erzählten sich die Schüler beim Sternegucken noch einige Zeit Geschichten und Witze über den „Großen Einkaufswagen“, bevor sie unter einem strahlenden Sternenhimmel einschliefen.

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Am Mittwoch waren in der Frühe nur einige wenige noch auf der Wiese, der Rest war im Laufe der Nacht oder im Morgengrauen doch in den Unterschembachhof zurückgekehrt und hatte sich im warmen Bett noch etwas ausgeruht. Beim Frühstück mit Müsli, Brot, Obst und warmem Tee und Kaba berichteten die Kinder von den Erlebnissen der vergangenen Nacht und waren schon sehr gespannt, was der kommende Tag bringen würde. Ein besonderes Highlight an diesem Tag war das Felsklettern. Während eine Gruppe am Hof blieb, das Mittagessen vorbereitete und Entwürfe für Henna-Tattoos zeichnete, machte sich die andere Gruppe im Kleinbus auf zum Kletterfelsen, wo sie unter professioneller Anleitung lernten, sich gegenseitig zu sichern und sich der eigenen Angst am Fels zu stellen.

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Zum Mittagspicknick versammelte sich dann die ganze Gruppe auf einer Wiese an einem Bach, bevor dann die zweite Gruppe zum Felsklettern ging und die erste zum Hof zurückfuhr, um dort das Abendessen vorzubereiten. An diesem Abend fand ein großes vegetarisches Grillen statt, das einige Vorbereitung erforderte, und obwohl die meisten Kinder mittlerweile das Fleisch in ihrer Ernährung etwas vermissten, verzichteten doch alle auf zusätzliche Grillwürstchen, um das vegetarische Grillen einmal auszuprobieren. So wurde dann noch mehr Holz gesammelt und auf einem großen Grillrost garten gefüllte Champignons, eingelegte Zucchini- und Auberginenscheiben, gemischte Gemüsepäckchen in Alufolie und vegetarische Würstchen, dazu gab es Kartoffel- und Blattsalat und gegen später Stockbrot. Nach dem abendlichen Vorlesen ging es dann an diesem Tag vergleichsweise früh ins Bett, um für den nächsten Morgen gut ausgeschlafen zu sein.

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Am Donnerstagmorgen nach dem Frühstück gab es verschieden Programmpunkte, die sich die Schüler gewünscht hatten. Während die einen an einem Yoga-Workshop teilnahmen und sich an Akrobatik-Yoga versuchten, verpassten sich die anderen gegenseitig Henna-Tattoos. Danach erhielten die Kinder eine Einweisung ins Bogenschießen, „tätowierten“ sich weiter, bastelten Fackeln oder trafen sich mit ihren Lehrern zum gemeinsamen Singen. Am Nachmittag stand dann schon das Packen auf dem Plan und die Schüler bereiteten Programmpunkte für den bunten Abend vor, der den Abschluss bilden sollte. Da eine Schülerin Geburtstag hatte, backten einige Schüler gemeinsam mit ihrer Lehrerin einen Kuchen und weil das Wetter sehr heiß war, gab es dazu auch eine Portion Eis für alle.

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Der Abend hielt dann noch mehrere Überraschungen bereit. Zunächst kochten die Trainer von n.e.w. ein indisches Überraschungsessen, das im Sitzkreis ohne Besteck gegessen wurde. Der bunte Abend im Anschluss war ein voller Erfolg, den die Schüler abwechslungsreich gestalteten mit einer Damen-Modenschau (durchgeführt von den Jungs der Klasse!), einem Quiz für Lehrer und Trainer, zwei sehr unterhaltsamen Sketchen, einem Zufalls-Hairstyling, Geburtstagsgeschenken, guten Wünschen und einer sehr schönen Dankesansprache für alle Trainer und Lehrer. Den krönenden Abschluss bildete dann das Feuerspucken. Angeleitet von Christian durften alle Schülerinnen und Schüler im Schein der selbstgemachten Fackeln einmal Feuerspucken und brachten beeindruckende Ergebnisse zustande. Danach wurde ein letztes Mal vorgelesen, bevor es ins Bett ging.

Der Freitag begann besonders früh, da der Hof noch vor der Abreise gereinigt werden musste. Nach dem großen Reste-Frühstück, bei dem die Schüler auch ihre Verpflegung für die Reise vorbereiteten, putzten alle gemeinsam den Hof und trafen sich dann zu einer Abschlussrunde auf der Wiese. Hier berichteten die Schüler von ihren Highlights der Woche und den zahlreichen Erlebnissen, die sie so schnell nicht vergessen würden, zu denen auch das tolle Gemeinschaftsgefühl der Klasse gehörte und dass sich alle die ganze Woche gut verstanden hatten. Auch die Trainer und Lehrer sagten, dass sie diese Woche als etwas ganz Besonderes erlebt hätten, da selten eine Schülergruppe so freundlich, hilfsbereit, motiviert und positiv war wie die Jungen und Mädchen des CMPG.

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Danach wurden dann schon die Rucksäcke verladen und die Kinder machten sich gemeinsam mit ihren Lehrern zu Fuß auf den Rückweg zur Bushaltestelle – diesmal bergab und auf dem richtigen Weg. Am Bahnhof spielten die Trainer ein letztes Mal mit den Kindern, um die Wartezeit auf den Zug zu überbrücken, dann hieß es sich leider verabschieden und nach einer großen Gruppenumarmung für die Trainerin Peny und vielem Winken war es dann wirklich Zeit für die Heimreise im Zug, die abermals ohne Schwierigkeiten verlief, sodass am späten Freitagnachmittag die Eltern ihre müden aber glücklichen Kinder in Aulendorf wieder in die Arme schließen konnten.