Unser Namenspatron

namenspatronPater Caspar Mohr ist vor allem deswegen bekannt, weil er einen – misslungenen – Flugversuch aus dem 3. Stock des Bad Schussenrieder Klostergebäudes unternahm und dafür von seinem Abt Flugverbot auferlegt bekam.

Weniger bekannt ist, dass Caspar Mohr ein hochgebildeter Universalgelehrter war.

Mit der Herablassung, mit der wir heute dazu neigen, den Menschen der Vergangenheit zu begegnen – um das berühmte Wort des britischen Historikers E.P.Thompson aufzugreifen – richtet sich unser Auge zunächst mit einem Lächeln auf das Scheitern, das für uns ja vorhersehbar und selbstverständlich ist – wir wissen es schließlich besser.

Dass ohne Mut zum Scheitern, ohne die Bereitschaft Neues zu wagen, ohne die Zähigkeit immer wieder aufzustehen und einen weiteren Ansatz zu unternehmen unsere Welt heute so nicht existieren würde, vergessen wir leicht. Dass wir es nur deshalb besser wissen, weil andere vor uns um das Verstehen gerungen haben, auch das übersehen wir gerne. Was wir heute so vergleichsweise mühelos schon in der Schule lernen, die Gesetze von Auftrieb und von Masse etwa, verdanken wir dem Forschergeist anderer.

Doktor der Theologie, Diplomat, Musiker, Ingenieur, Mechaniker, Konstrukteur eines berühmten Uhrwerks, Gärtner…: Unser Namenspatron zeigt uns auf, worum es uns auch heute in gymnasialer Bildung gehen sollte: Die eigenen Fähigkeiten vielfältig zu entwickeln, mit Neugier auf die Welt zuzugehen, sie zu studieren und in ihr zu experimentieren.

Kloster Schussenried: „Der fliegende Pater“

Auf den Spuren unserer Vorfahren.