Abschied von unseren Zehntklässlern

Von   28. Juli 2020

(von l. nach r. hinten: Marsha Rauch, Maria Huber, Lisa-Marie Sock, Lara Jakob, Leah Bücheler, Amina Rahic, Karina Wamsiedel; mitte: Tobias Rieger, Tim Jakob, Fabio Perfetto, Benicio Koch, Juri Weichhard, Lili Britsch; vorne: Tobias Haag, Anna-Maria Swora, Lorena Altieri, Jana Maucher)

Wir sind die Klasse 10 des Caspar-Mohr-Progymnasiums. Der Abschied nach sechs aufregenden sowie lehrreichen Schuljahren fällt uns allen sehr schwer und doch freuen wir uns auf den weiteren Weg und auf die neuen Türen, die uns nun offen stehen. Wir werden unsere alte Schule und unsere Lehrer, die uns seit Tag 1 auf unserem Weg begleitet haben, sehr vermissen. Was uns aber für immer bleibt ist unsere einzigartige Klassengemeinschaft, da wir fast alle auf das Wieland-Gymnasium in Biberach wechseln. Wir genießen nun also unsere letzten Tage und sind dann mit neuer Energie bereit für unser Abitur. (Amina Rahic)

Liebe 10er,

hey, sind wir traurig und stolz zugleich, euch ziehen zu sehen!

Ihr habt´s gemerkt beim „Lehrergrillen“ – alle auswärtigen Lehrer waren da und die ehemaligen und alle diejenigen auch, die euch nur ganz kurz oder vor längerem unterrichtet hatten: Frau Fauser und Frau Zepf, Herr Hauler, Frau Baisch, Frau Rapp und Frau Holzberger, Frau Stark, Herr Notzke….

Und dann kamen gegen später am Abend noch jede Menge ehemalige Mitschüler und sind geblieben – es war ein wunderschöner Abend – vielen Dank dafür!

Herr Weichhard hat mir ja noch ein Zelt auf der Wiese angeboten, aber ich war zu fertig, aus „dem Grund, den ich nicht nennen durfte“ – Maria hatte es mir ja verboten.

Und überhaupt, seit zwei Jahren hatte ich mich eigentlich darauf gefreut, mit euch zum Abschluss zu singen…

Wir sind gespannt, was aus euch wird.

Wie Herr Notzke sagte, er wünschte, ihr würdet zu ihm nach Weingarten in die Kursstufe kommen. Das Wieland-Gymnasium in Biberach kann sich freuen! Und Aulendorf bekommt Tobias!

Leah hat ja schon eine Stelle bei uns als Lehrerin (8 Jahre gehen schnell rum), Tim hat seinen Mechtroniktechnikdingens- (ich weiß, ich kann´s nicht) Schraubenzieher, bei uns als Pfand, Marsha meint, dass sie sicher nicht nach Schussi zurück will, aber wir brauchen ja auch unsere Frau in Berlin, Juri wird vielleicht doch Politiker und übernächster Bürgermeister von Schussi (mindestens – und super Sache, ich bin dafür!), Fabio erdet uns alle, „King“ Benicio tut alles für die gute Stimmung und hat mit Tobi immer den Kuschelbär, für die Momente, in denen wir es brauchen, Karina bringt die nötige Kritik ein (das braucht es! ), Lili „Sonnenschein“ und Kommunalpolitik-Königin kommt hoffentlich auch zurück.

Dass wenigstens drei von euch eine Woche in Berlin und im Bundestag waren (Marshas legendäre Charme-Offensive bei Bundestagsabgeordnetem Rief!), tröstet mich ein bisschen.

Was mache ich ohne Aminas aggressiven Humor und außergewöhnliche Mischung von Direktheit und Charme? Ohne Laras durchdachte Einwände und Zusammenfassungen und ihr mitfühlendes Lächeln („Ach, Frau Wehling…“), ohne Tobias noch mindestens ebenso durchdachte Ideen? Ohne Janas Einfühlungsvermögen und Wärme? Ohne Lisas, Marias und Lorenas bodenständigen Realismus und Direktheit? Ohne Tims originelle Kritik und entwaffnenden Humor? Ohne Lilis abgründiges tief- und hintersinniges Lächeln? Ohne Lorenas ernsten, mahnenden und doch wohlwollenden Blick? Ohne Marias klare Ansagen? Ohne Lisa, die nach langer Überlegung mit klarer Meinung und fest entschlossen vor mir steht und uns und mich mitreißt? Ohne Anna, unsere Schülersprecherin, wo ich nur fassungslos und bewundernd dastehe und denke: Wow, wenn ich das nur auch so könnte: So freundlich, so klar, so offen zu formulieren, was uns bewegt – es ist so schön, das mit anzusehen!

Ihr habt euch in eurem Abschlussfilm auf dem Bild in Berlin vor dem Brandenburger Tor gezeigt – ich finde, ihr wart damals auch auf dem Mond („Ein kleiner Schritt für die 10er aus Bad Schussenried – ein großer Schritt für die Menschheit“).

Wir Lehrer haben mindestens so viel von euch gelernt, wie ihr von uns! Es war schön mit euch und ich danke euch für unsere sechs Jahre zusammen! Ihr konntet nicht nur zu Hochform auflaufen, ihr wart – selbst bei Tiefform –  immer noch irgendwie und eindeutig Hochform!

Falls es bisher noch keiner deutlich gesagt haben sollte: Das Schöne am Lehrersein ist, dass man gemeinsam wächst!

Es hat so viel Spaß gemacht, etwas mit euch zu unternehmen – und ihr wart zu allem bereit, bis hin zum Dachboden des Rathauses und 100 Baumarten (auch wenn ich nie Marshas geflüsterte Bemerkung vergessen werde: “Frau Wehling, mal ehrlich: Interessiert Sie das wirklich oder tun Sie nur so?“)

Welche andere Klasse hat es zuvor geschafft, gleich zwei einzigartige Podiumsdiskussionen auf die Beine zu stellen? Ohne euch hätte es in Bad Schussenried weder eine Podiumsdiskussion zur letzten Bürgermeisterwahl noch zur letzten Gemeinderatswahl gegeben!

Dass Anna, als unsere Schülersprecherin, aber auch Tobias und Lisa als Klassensprecher und ihr alle Meister der Sachdiskussion und der Formulierung seid, das habt ihr auch in den letzten Wochen gezeigt. Auch euer Einsatz: Ihr standet ja praktisch täglich bei mir vor der Tür!

Von Tobias habe ich zuletzt noch den Satz mit „Die untere Brotscheibe vom Sandwich ist ein bisschen dünn“ gelernt 😊 (für die Außenstehenden, die Sandwich-Methode: Lob – Kritik – Lob)

Wie gesagt, wir sind soooo stolz auf euch!

Und ihr bleibt in unseren Herzen!

Vielen Dank für Alles!

Eure Schulleiterin und Lehrerin

Susanne Wehling