CMPG-10er in Berlin

Von   21. Mai 2022

Klasse 10 vor dem Brandenburger Tor

Vom 16. bis 20. Mai 2022 besuchten die Zehntklässler des Caspar-Mohr-Progymnasiums die Bundeshauptstadt Berlin. Zwischen zwei langen Busfahrten am Montag und Freitag warteten drei vollgepackte Tage mit viel Programm auf die Schussenrieder Jugendlichen, die von Zehnt- und Elftklässlern der Kooperationsschule in Aulendorf begleitet wurden.
Nach dem Check-in im Schulz-Hotel am Ostbahnhof am Montagabend ging es erst einmal die Beine bewegen: gemeinsam spazierte die Klasse zum Alexanderplatz, wo die Schülerinnen und Schüler Zeit hatten, gemeinsam zu Abend zu essen und sich das bunte Stadttreiben aus nächster Nähe anzusehen.

Blick auf den Fernsehturm am Alexanderplatz

Der Dienstag stand ganz im Zeichen von Geschichte und Politik: Nach dem gemeinsamen Frühstück in der Unterkunft brach die Gruppe auf zur Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Berlin Hohenschönhausen. Bei einer Führung erfuhren die Schussenrieder jede Menge Wissenswertes über die Haftbedingungen der Gefangenen und den dahinterstehenden Staatsapparat in der ehemaligen russischen Besatzungszone respektive der DDR.

Zellenblock im ehemaligen Stasi-Gefängnis

Führung im “alten Gefängnis” in der Gedenkstätte Hohenschönhausen

Am Nachmittag folgten die Gymnasiasten den Spuren der Berliner Mauer auf Fahrrädern durch Berlin. Dreieinhalb Stunden hieß es abwechselnd strampeln oder zuhören. Die Jugendlichen erfuhren, wie die Mauer auch gute dreißig Jahre nach der Wende noch immer das Stadtbild und die Berliner prägt. Abends machte die Klasse gemeinsam den Mercedes-Platz unsicher und genoss das gesellige Beisammensein unweit der East Side Gallery auf den Mauerresten.

Stadtradeln auf den Spuren der Mauer

Mauer-Gedenkstätte

Mittwochvormittags durften sich die Schüler und Schülerinnen ein wenig erholen und die Innenstadt auf eigene Faust erkunden. In der Berlin Mall nutzten viele die Gelegenheit ausgiebig zu shoppen und Mitbringsel für Freunde und Familien zu erstehen. Zur Mittagszeit besuchte die Gruppe dann den Bundesrat, in dem ein Planspiel stattfand. Die Jugendlichen diskutierten in den Rollen der Ratsmitglieder ein mögliches Gesetz zur Abschaffung von Massentierhaltung in Deutschland und präsentierten bei dieser Gelegenheit ihr politisches und rhetorisches Wissen.

Planspiel Bundesrat

Linda Quauka brachte als Bundesregierung einen Gesetzesentwurf zur Abschaffung der Massentierhaltung in Deutschland ein.

Die Schüler:innen stimmen in der Rolle der Ländervertreter über den Gesetzesentwurf und mögliche Änderungen ab.

Einen kurzen Spaziergang entfernt besuchte die Gruppe im Anschluss das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und erfuhr bei einer Führung mehr zu den Hintergründen der staatlichen Massenvernichtung während des Dritten Reiches und welche konzeptionellen Ideen hinter dem durchaus umstrittenen Stelen-Monument stehen.

Stelen-Denkmal zur Erinnerung an die ermordeten Juden Europas

Ein ganz besonderes Erlebnis wartete an diesem Abend: Die Klasse warf sich in Schale und besuchte das Staatsballett. Tschaikowskys „Dornröschen“ wurde mit aufwändigem Bühnenbild und Kostümen inszeniert, hatte aber im zweiten Akt einige Längen, die im Anschluss an die 190-minütige Vorstellung rege diskutiert wurden.
Nach dem langen Abend am Mittwoch hatten die Reisenden am Donnerstagvormittag noch einmal Zeit, entweder auszuschlafen oder in Kleingruppen die Stadt zu erkunden, bevor verschiedene Programme stattfanden, die die Schülerinnen im Vorfeld gewählt hatten.

Für ihr tadelloses Verhalten im Ballett erhielten die Schüler:innen viel Lob.

Ein Teil traf sich, um das Futurium zu sehen, ein hochmodernes Museum mit Schwerpunkten im Bereich NWT. Von dort ging es weiter zur Museumsinsel, wo die Schussenrieder das Panorama von Yadegar Asisi im Pergamonmuseum bewunderten, dass die antike Stadt Pergamon und den berühmten Altar vor ihren Augen eindrucksvoll zum Leben erweckte.
Die übrigen Jugendlichen nahmen an einem Graffiti Workshop am Mauerpark teil, wo sie auf einem Spaziergang hautnah mit der alternativen Berliner Szene in Berührung kamen, viel Wissenswertes über die Bedeutung der verschiedenen Graffitis erfuhren und im Anschluss ein eigenes Graffiti entwerfen und sprayen durften.

Gemeinsam sprayen die Schüler:innen an ihrem Entwurf

Schussenried und Aulendorf in Berlin: All is SAIB.

Graffiti-Führung durch die Szene-Viertel

Abends wartete dann noch eine Bundestagssitzung im Reichstag auf die Klasse, in der über Sonderzahlungen für Pflegekräfte und die Nahrungsmittelversorgung im Hinblick auf den Ukrainekrieg gestritten wurde, bevor die Klasse zum Gespräch mit einem Mitarbeiter der Ravensburger Grünen-Abgeordneten Agnieszka Brugger geladen war. Im Anschluss durften die Jugendlichen noch die Reichstagskuppel erklimmen und das Brandenburger Tor bestaunen. Nach einem gemeinsamen Abschlussessen in einer Pizzeria unter den Linden war es dann auch schon wieder Zeit zu packen für die Heimreise am nächsten Tag.

 

 

Reichstagskuppel