Ein Interview mit Maria Huber, einer ehemaligen Schülerin und Lehramtsstudentin

Von   15. September 2023

Die Lehrkräfte des Caspar-Mohr-Progymnasiums hatten im vergangenen und werden auch in diesem Schuljahr tatkräftige Unterstützung haben:

Maria, erzähl doch mal: Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Maria Huber und ich bin eine ehemalige Schülerin. Ich habe das Progymnasium im Jahr 2020 verlassen und danach mein Abitur am Wieland-Gymnasium in Biberach gemacht. Jetzt bin ich Lehramtsstudentin für die Sekundarstufe 1 an der PH Weingarten im ersten Studienjahr.

 

Wie kamst du als Studentin dann zurück an deine ehemalige Schule?

Zuerst war mein Plan zwischen Abitur und Studium einfach mal ein Praktikum zu machen, da ich den Wunsch hatte, Lehrerin zu werden. Allerdings wollte ich erstmal ausprobieren, ob das überhaupt ein Beruf ist, der zu mir passt. Da war es für mich naheliegend, mich ans Progymnasium als meine ehemalige Schule zu wenden.

Aus diesem Praktikum hat sich dann mein jetziger Job als Unterstützung für die Lehrkräfte im Rahmen des Programms „Lernen mit Rückenwind“ entwickelt.

 

Das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“, das vom Kultusministerium Baden-Württemberg finanziert wird, unterstützt Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen dabei, die Corona-pandemiebedingten Lernrückstände zu bewältigen. Wie genau trägst du dazu bei, die Schülerschaft des Progymnasiums zu unterstützen?

Ich begleite ausgewählte Lehrkräfte in meinen Studienfächern Mathematik und Deutsch in deren Unterricht. Dies ermöglicht eine Klassenteilung und damit eine individuellere Betreuung der Schüler. Mein Haupttätigkeitsfeld ist also die Unterstützung der Lehrkräfte und damit eben auch der Schüler in Übungsphasen.

 

Warum sind gerade wir als Progymnasium ein geeigneter Ort für dich, um während des Studiums zu arbeiten – Weingarten ist ja schon ein Stückchen weg –?

Naja, die Schule ist für mich leicht zu erreichen und liegt nah an meinem Wohnort, was es durch den kurzen Weg einfach praktisch für mich macht. Außerdem habe ich immer noch eine emotionale Bindung zum Progymnasium und den Lehrkräften der Schule. Ich kenne die meisten Lehrer ja noch aus meiner eigenen Schulzeit und weiß somit recht gut über ihre Vorlieben und Methoden Bescheid, was bei meiner Arbeit als Unterstützung der Lehrer wirklich praktisch für beide Seiten ist.

 

Welche Perspektive hast du nun auf unsere Schule durch deine Tätigkeit gewonnen?

Ich nehme das Progymnasium nach wie vor als eine Schule mit familiärer Atmosphäre wahr. Ich fühle mich sowohl den Schülern als auch den Lehrkräften persönlich verbunden und schätze es sehr, dass die Wege hier, insbesondere zur Schulleitung und den Lehrern, so kurz und die Zusammenarbeit so eng ist.

 

Und wie nimmst du deine Arbeit hier am Progymnasium wahr?

Einerseits profitieren die Schüler natürlich davon, in kleineren Gruppen und damit in einem geschützteren Rahmen üben und arbeiten zu können. Außerdem habe ich auch das Gefühl, dass ich, durch meine eigene Erfahrung als ehemalige Schülerin des Progymnasiums, einen sehr engen Kontakt, ein vertrauensvolles Verhältnis und eine enge Verbundenheit zu den Schülern habe.

Andererseits profitiere ich natürlich persönlich sehr davon, bereits während des Studiums praktische Erfahrung im Lehrerberuf zu sammeln. Mein Job hier ermöglicht es mir, das theoretisch an der Hochschule Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden und zu erproben.

 

Ich kann mir vorstellen, dass dir deine Aufgabe hier auch dabei hilft, dich auf die doch teilweise sehr komplexe Lehrerrolle vorzubereiten, oder?

Auf jeden Fall! Eine kleine Anekdote hierzu: Als ich mein Praktikum zwischen Abitur und Studium hier begonnen habe, habe ich mich total selbstverständlich als Maria vorgestellt und die Schüler haben mich geduzt. Es wäre mir unangenehm gewesen, wenn sie meinen Nachnamen benutzt und mich gesiezt hätten, weil ich ja selbst gerade erst mit der Schule fertig war.

Seit ich aber über das Rückenwind-Programm während der Übungsphasen alleine mit den Schülern bin, fangen sie an mich zu Siezen und mich mit „Frau Huber“ anzusprechen. Dadurch wachse ich schon jetzt in die Rolle der Lehrerin hinein.

 

Das ist wunderbar! Noch eine abschließende Frage: Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

Dieses Schuljahr bin ich auf jeden Fall noch weiter hier am Progymnasium und setze meine Arbeit fort, da die Finanzierung des Programms „Lernen mit Rückenwind“ für ein weiteres Schuljahr verlängert wurde. Das freut mich natürlich!

Trotzdem ist es auch mein Wunsch, noch weitere Praktika an anderen Schulen zu absolvieren und so noch weitere Einblicke in meinen zukünftigen Beruf als Lehrerin zu bekommen.

Vielen Dank für deine Zeit und deine ausführlichen und persönlichen Antworten! Wir als Kollegium freuen uns, dass du uns ein weiteres Schuljahr erhalten bleibst.

Maria Huber