Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus – 9er und 10er im Theater des Zentrums für Psychiatrie

Von   17. Februar 2025

Wer im Dritten Reich den Zoo in Weimar besuchte, konnte nicht nur Tiere hinter Gittern bestaunen, sondern auch Menschen: Der Blick war frei auf das Konzentrationslager Buchenwald. Wie gehen Menschen damit um, wenn sie Unmenschliches sehen? Dieser Frage widmet sich das Theaterstück Was das Nashorn sah von Jens Raschke.

Alexander Marx-Pabst, Theaterpädagoge am Zentrum für Psychiatrie (ZfP), hat das Stück mit seiner Truppe aus Patienten und Mitarbeitern eindrucksvoll umgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse waren im Geschichtsunterricht auf das Thema vorbereitet, dennoch forderte die komplexe Inszenierung sie heraus. Die Tiere des Zoos stehen symbolisch für verschiedene Formen des Umgangs mit dem Sehen beziehungsweise Wegsehen. Die eindringlichsten und zugleich belastendsten Szenen werden nicht direkt gezeigt, sondern über einen Erzähler vermittelt. Um die Bühne nicht zu überfrachten, übernahmen die Darsteller sowohl die Rolle eines Tieres als auch die des Erzählers.

Besonders bereichernd war, dass sich Herr Marx-Pabst im Nachmittagsunterricht noch Zeit nahm, um mit den Jugendlichen das Stück zu besprechen. Dabei ging es nicht nur um die inhaltlichen Fragen, sondern auch darum, welche Rolle Theaterpädagogik in der Therapie spielen kann und wie sich ganz unterschiedliche Gruppen in eine Inszenierung einbinden lassen.

Unser Dank gilt dem Team des ZfP, das uns diesen eindrucksvollen Theaterbesuch ermöglicht hat!