Die 8. Klassen des Caspar-Mohr-Progymnasiums und des Progymnasiums Bad Buchau fuhren in diesem Jahr bereits im März in die Partnerstadt Le Lion d’Angers im Westen Frankreichs, um dort eine Woche bei ihren Austauschpartnern zu verbringen. Nach der langen Busfahrt waren alle gespannt, ihre Partner am 14. März abends nun zum ersten Mal persönlich kennen zu lernen, nachdem sie sich bereits seit einiger Zeit durch Briefe und Handys oder Emails ausgetauscht hatten. Der Empfang in Frankreich war sehr herzlich und die deutsche Gruppe wurde mit einem Buffet von Snacks und selbst gebackenen Kuchen begrüßt. Liebevolle Dekorationen schmückten den Raum und die französischen Schüler hatten sogar Freundschaftsarmbänder für die deutschen Partner geknüpft.
Nach der ersten Nacht bei den französischen Familien machten sich die deutschen Schüler mit ihren begleitenden Lehrerinnen am ersten Aufenthaltstag zunächst auf den Weg zum Schloss von Villandry in der Nähe von Tours. Jeder konnte dort in seinem Tempo das Schloss mit einem Audioguide erkunden und bei Sonnenschein durch den wunderschönen Park spazieren. Nachmittags besuchte die Gruppe dann die Stadt Tours, wobei ein Besuch der Grabstätte des Heiligen Sankt Martin und des historischen Stadtzentrums nicht fehlen durfte.
Das Wochenende verbrachten alle mit den französischen Gastfamilien. So konnten die deutschen Schüler und ihre französischen Partner bei gemeinsamen Unternehmungen auch weiter ihre Sprachkenntnisse erproben und erweitern. Und für die deutschen Gäste bot das Wochenende die Gelegenheit, noch tiefer in die französische Kultur und die Lebensgewohnheiten einzutauchen.
Ganz besonders freuten sich die deutschen Schüler auf den Ausflug am Montag, denn dann ging es zur Besichtigung der Salzgärten an die Atlantikküste. Durch die vielen Niederschläge in den Wochen zuvor, war der lehmige Boden äußerst aufgeweicht und rutschig, was die Führung durch die Salzgärten zu einer Herausforderung machte. Glücklicherweise regnete es aber am Tag der Besichtigung nicht und die Erklärungen des zweisprachigen Salzbauern waren äußerst interessant. Im angrenzenden Laden wurde das in den Salzgärten von Guérande gewonnene Salz und weitere Produkte aus der Region verkauft und so konnten auch gleich Mitbringsel für die Familie in Deutschland gekauft werden. Nachmittags machte die Gruppe zunächst einen Spaziergang an der schönen Felsenküste bei Le Croisic und besichtigte anschließend die von einer Stadtmauer umgebene mittelalterliche Stadt Guérande.
Am Dienstag stand zunächst die Besichtigung der Stadt Angers auf dem Programm. In Angers besuchte die deutsche Gruppe die Burg mit ihrem berühmten Teppichzyklus der Apokalypse, der größte jemals in Europa gewebte Wandteppich. Anschließend erkundeten die Schüler bei einer Stadtrallye in Kleingruppen die Innenstadt. Um die Fragen zu beantworten, sollten sie dabei auch Passanten befragen und so ihre Französischkenntnisse anwenden. Nachmittags fuhr die Gruppe dann weiter nach Rochemenier, um die dortigen Höhlendörfer zu besichtigen. Die Bewohner der Gegend hatten ihre Behausungen in den Sandstein gegraben und dort zum Teil noch bis in die 1960er Jahre gelebt.
Den letzten Tag in Le Lion d’Angers verbrachten die deutschen Schüler an der französischen Schule. Nach einer Stunde Unterricht fand ein gemeinsames Sportprogramm der deutschen und französischen Partner statt. Es wurde ein Badmintontournier organisiert und die Schüler durften die beeindruckende Kletterwand nutzen, die sich in der Sporthalle des Collège befindet. Beim gemeinsamen Spielen und Klettern war natürlich auch die Absprache zwischen den Partnern gefragt und so konnten die Schüler auch dort wieder ihre Sprachkenntnisse verbessern. Der Mittwochnachmittag ist in Frankreich der einzige unterrichtsfreie Nachmittag und diesen konnten die Partner noch einmal gemeinsam mit Aktivitäten oder zuhause verbringen.
Nach einer erlebnisreichen Woche, die wie im Flug vergangen war, mussten sich die deutschen Schüler am Donnerstagmorgen bereits wieder von ihren „Corres“ und den französischen Familien verabschieden. Auf dem Rückweg machte die deutsche Gruppe einen Zwischenstopp in Paris. Dabei durften natürlich die Besichtigung des Eiffelturmes und eine Schifffahrt auf der Seine nicht fehlen. Besonders beeindruckend waren aber auch berühmte Bauwerke wie der Louvre und Sacré Cœur. Die anschließende Rückfahrt fand bei Nacht statt und so kamen alle am Freitagmorgen müde, aber begeistert vom Besuch in Frankreich und den gemachten Erfahrungen nach Hause zurück. Nun bleibt die Vorfreude auf das Wiedersehen im November, wenn die französischen Partner uns einen Besuch in Oberschwaben abstatten werden.
(C. Rapp)