“Politik und Pizza” – im Gespräch mit Politikern zur Kommunalwahl

Von   24. April 2024

“Politik und Pizza” hieß es am 22.4.2024 für die Klassen 8, 9 und 10 des Progymnasiums. Niedrigschwellig Kontakt zur Kommunalpolitik und zu Kommunalpolitikern zu ermöglichen, das ist das Konzept der Veranstaltung, die unter der Federführung der Landeszentrale für politische Bildung zu den Gemeinderatswahlen in diesem Jahr speziell für Schulen angeboten wird und die das Caspar-Mohr-Progymnasium im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts umgesetzt hat.

Andre Laupheimer und Michael Utz von der Freien Wählervereinigung sowie Wolfgang Blumenschein, Walter Seifert und Peter Vollmer von der Bürgerlichen Wählerliste stellten sich den Fragen und Anliegen der Jugendlichen. Nach einer Kennenlernrunde und einer kurzen Vorstellung der Kandidaten ging es an fünf Tische, wobei die Kandidaten alle 10 Minuten, den Tisch wechselten, so dass die Schüler wirklich die Gelegenheit hatten, alle Standpunkte kennen zu lernen. Die Klassen hatten im Vorfeld im Unterricht ihre Themen ausgewählt und vorbereitet, sodass es fünf Themengebiete waren, auf die sich die Fragen konzentrierten:

-Sanierung der Sporthallen und Schulen, bei der Schulsanierung auch die Funktionsfähigkeit der neu verbauten Technik

-ÖPNV, für die Jugendlichen ist die Erreichbarkeit des Hauptortes mit Bus und Bahn – auch außerhalb der Schulzeiten – ein großes Anliegen.

-Stadtgestaltung: Bebauung, Innenstadtberuhigung, Kiesplatz gegenüber dem Rathaus, Grün, Mülleimer

-Angebote für Jugendliche in der Stadt: Jugendtreff, Bücherei oder Mediathek für das Schulzentrum, bessere Nutzbarkeit des Zeller Sees

-Sicherheit: Alkoholkonsum in der Stadt, Unsicherheitgefühl aufgrund des ZfP, Straßenbeleuchtung

Die fünf Kandidaten gingen in ihren Gesprächen mit großer Offenheit und Neugier auf die Schüler bei dieser „Auftaktveranstaltung“ des Wahlkampfes ein. Immer wieder wurde dabei deutlich, dass die Jugendlichen sehr zu schätzen wissen, was in Schussenried für eine Stadt dieser Größe geboten wird: Gerade die Schulsanierung, aber auch die Traditionen und das Vereinsangebot werden sehr positiv wahrgenommen. Andererseits wurde auch von den Kandidaten deutlich ausgesprochen, dass gerade im Freizeitbereiche noch mehr speziell für die Jugendlichen getan werden könnte, um die Stadt zum Verbleib attraktiver zu gestalten. Ein Thema der Jugendlichen war etwa die schon lange brachliegende und zum Teil als Parkplatz genutzte „Kiesfläche“ des Metzgergässleareals, auf dem zwar der Jugendtreff abgerissen wurde, wo die Jugendlichen aber wissen wollten, ob nicht wenigstens für den Übergang bis zur Bebauung ein Teil der zentral in der Stadt gelegenen Gestrüppfläche als Treffpunkt im Freien hätte gestaltet werden können.

Was den Jugendlichen auch bewusst wurde: Fast alles kostet Geld. Egal, ob mehr Mülleimer oder längere Beleuchtung in den Teilorten… – gar nicht zu sprechen von einer Sanierung der Sporthalle. Wobei die Jugendlichen ihrerseits durchaus auch Vorschläge für Sparmöglichkeiten hatten.

Angesichts der angeregten Gespräche und der Vielzahl der diskutierten Aspekte wäre die von der Landeszentrale ins Programm geplante Pizza fast nicht nötig gewesen, die zur Mittagszeit geliefert wurde. Sie sollte die Attraktivität der Veranstaltung erhöhen, aber die Schüler meinten in der Nachbesprechung, man hätte beim Essen ja nicht mehr so gut reden können. Das sagt doch einiges über das Interesse der Jugendlichen gerade für die Kommunalpolitik.

Für beide Seiten, Schüler wie Kandidaten, war „Politik und Pizza“, spannend, anregend und eine sehr bereichernde Lernerfahrung.