Schule trifft Rathaus

Von   3. Juni 2022

Leonie, Tim und Marie schreiben für die Schwäbische Zeitung vom 3.6.2022:

Forderungen an die Kommunalpolitik: Schussenrieder Schüler wünschen sich freies W-Lan und einen Minigolfpark

Wie gelingt es, Jugendliche für Politik und politische Prozesse zu begeistern? Anfang dieser Woche hat die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg die Achtklässler des Schussenrieder Caspar-Mohr Progymnasiums eingeladen, mit ihnen über das Thema Jugendbeteiligung in der Kommunalpolitik zu diskutieren. Die drei Schüler und Schülerinnen Leonie Bauch, Tim Jaag und Marie Müller haben für die „Schwäbische Zeitung“ ihre Eindrücke über diesen besonderen Schultag festgehalten.

Am 30. Mai 2022 besuchte die achte Klasse des Caspar-Mohr Progymnasiums das Rathaus der Stadt Bad Schussenried, auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Dort lernten sie etwas über die Kommunale Ebene der Politik und hatten die Möglichkeit, dem Bürgermeister der Stadt Bad Schussenried Achim Deinet eine Stunde lang Fragen stellen und selbst entwickelte Ideen für eine bessere Stadt Bad Schussenried vorstellen.

Wie sieht die Traumgemeinde aus?

Drei Mitarbeiter der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg erklärten den Jugendlichen das Programm und erläuterten ihnen, für welche Aufgabengebiete die Kommunalpolitik zuständig ist und wie die Stadtverwaltung funktioniert. Danach überlegten die Schüler wie ihre Traumgemeinde aussehen könnte und schrieben die wichtigsten Punkte auf. Aus den Schülern wurden fünf Gruppen gebildet, die jeweils die zwei wichtigsten Punkte aus ihren Ideen heraus arbeiteten und anschließend der Klasse präsentierten. Von den zehn wichtigsten Wünschen waren viele bei den meisten Gruppen ähnlich, weshalb man die zehn Wünsche auf vier kürzte und diese ausarbeitete:

mehr Freizeitaktivitäten, ein moderner Park, überall freies W-Lan und mehr Kleidungsläden beziehungsweise Drogeriemärkte. Nach einer Pause kam der Bürgermeister der Stadt Schussenried, Achim Deinet, und stellte sich vor. Danach präsentierten die Schüler ihm ihre Ideen, zur Veränderung der Stadt Bad Schussenried.

Das antwortet der Bürgermeister

Zum Thema Freizeitaktivitäten erklärte Herr Deinet, dass es schon vieles gebe, zum Beispiel einen Mountainbike-Park und erzählte, dass der Bikepark auch eine Idee von Jugendlichen gewesen wäre, die ihre Idee bei einer Gemeinderatssitzung vorgestellt hätten. Daraufhin ermunterte er die Schüler, auch mal bei einer Sitzung anwesend zu sein. Auf die Nachfrage zu einem Minigolf-Platz antwortete er, dass ein Minigolf-Platz in Zukunft eventuell möglich sei.

Einige Achtklässler wünschten sich auch einen moderneren Park, diese Idee wurde aber im Gespräch dementiert, da man den Kurpark habe und eine ruhige Fläche mit vielen Bänken bei der Klosteranlage in Bad Schussenried. Beim letzten Wunsch der Schüler wurde erklärt, dass Bad Schussenried einfach zu klein sei, um mehr Kleidungsläden und Drogeriemärkte zu bekommen und man darauf auch keinen großen Einfluss nehmen kann, außer die Rahmenbedingungen zu stellen und bei den Konzernen anzufragen, was man aber bei manchen Drogeriemärkten schon gemacht habe.

Zwischendurch wurden auch noch zwei persönlichere Fragen an den Bürgermeister gestellt. Es gab auch noch mehr Fragen, diese konnten aber aus zeitlichen Gründen nicht mehr beantwortet werden. Im Dialog und in der darauffolgenden Auswertung des Dialogs erkannten die Schüler schnell, dass es sehr komplex und schwierig ist neue Ideen umzusetzen, da diese oft mit großen Kosten verbunden sind, und man den Personalaufwand und den benötigten Platzt unterschätzt. Ingesamt fanden die Schüler es sehr interessant und informativ. Sie haben sehr viel komplexe kommunal Politik gelernt und Anregungen bekommen selbst in der Gemeinde mitzuwirken.

 

Bürgermeister Achim Deinet hat sich im Anschluss noch die Zeit genommen und die gesammelten weiteren Fragen der Klasse beantwortet. Hier sind die Fragen und die Antworten dazu:

Fragen-beantwortet 2022-06-02